Mondringe: Fehler als Stilelement

Charakterstark: der Eigensinn der Natur

Bevor wir einen Baum verarbeiten, war er mehr als 200 Jahre den Gezeiten ausgesetzt. In dieser Zeit entwickelt sich seine Maserung inklusive Holzfehler. Spätfrostschäden beispielsweise können zu einer Veränderung im späteren Furnier führen, die sich als weiße Welle durch die Maserung einer Diele ziehen wird: die sogenannten Mondringe. In der Regel werden solche Bereiche des Baums aussortiert. Oder eben bewusst in Szene gesetzt, wie hier in diesem besonderen Stadthaus des Architekturbüros Grünecker Reichelt München.

 

Der Holzboden als Statement

Die lebendige Maserung der Wimmerdielen kontrastiert harmonisch mit den anderen, eher puristischen Elementen der Raumhülle, wodurch eine moderne Wohnlichkeit entsteht. In die Verlegung mit fallenden Breiten und Längen werden bewusst immer wieder Dielen mit Mondringen integriert, dessen weiße, durchlaufende Wellen dem Bodenbild einen eigenen Charakter geben.

Der Dielenboden: Bühne für großzügige Gelassenheit

Die Raumgestaltung prägt eine gelassene Großzügigkeit, die die Hochwertigkeit der Materialien puristisch kombiniert und Elemente der Außenhülle mitnimmt. So wiederholt sich der Klinkerstein der Außenfassade in den Räumen als gemauerter Kaminblock und trifft hier auf eine rohe Betondecke und den ausdrucksstarken Holzboden.

Entwurf: Grünecker Reichelt

Projektart: Neubau Einfamilienhaus mit drei Einliegerwohnungen/ Projektzeitraum: 2016-2019 / Projektgröße: ca. 900 m² Bruttogrundfläche / Bauherr: Privat / Bauart: Massivbau

 

Wimmer Holzboden

Nettofläche: 212 m² zzgl. Treppe / Eiche / rustikale Sortierung mit Mondringen / gebürstet / Farbe Schilf 3 / Wimmerdielen lang 300-500/20-33

Bildnachweis  © Oliver Jaist

Share

Email
WhatsApp
Facebook
Pinterest
Twitter