Erweiterungsbau Kunsthaus Zürich

Handwerkliche Präzision auf 4.600 m2

Ein besonderes Beispiel für den gestalterischen Einsatz von Holzböden in modernen Architekturkonzepten ist der kürzlich fertiggestellte Erweiterungsbau des Museums Kunsthaus Zürich von David Chipperfield Architects Berlin. Hier ist es gelungen, Natur auf 4.600 m2 Bodenfläche in eine architektonische Präzision zu übersetzen, ohne den Grundcharakter des Werkstoffes Holz zu verfälschen. Tausende einzelne Eichendielen gestalten ein akkurates Bodenbild, dessen Fugen in einer Linie durch die Räume führen, wobei sich ein prägnanter Dialog mit den anderen Elementen der Raumhülle – Rohbeton und Messing – entwickelt. Die großzügige, raumübergreifende Fläche wird lediglich abgesetzt durch das Mittelfries, ohne das Muster in der Perspektive aufzuheben. 

Handwerkliche Präzision auf 4.600 m2

Ein besonderes Beispiel für den Einsatz von Holzböden in modernen Architekturkonzepten ist der kürzlich fertiggestellte Erweiterungsbau des Museums Kunsthaus Zürich von David Chipperfield Architects Berlin. Hier ist es gelungen, Natur auf 4.600 m2 Bodenfläche in eine architektonische Präzision zu übersetzen, ohne den Grundcharakter des Werkstoffes Holz zu verfälschen. Tausende einzelne Eichendielen gestalten auf 4.600 m2 ein akkurates Bodenbild, dessen Fugen in einer Linie durch die Räume führen.

Wartungsarm durch Veredelung

Die Veredelung der oberen Nutzschicht erfolgt in einem aufwendigen Prozess, der pro Quadratmeter bis zu 100 Handgriffe erfordert. Im Ergebnis verfügt die Oberfläche des Holzbodens über einen Qualitätsstandard, der die Wartung im laufenden Betrieb vereinfacht – ein Abschleifen der geölten Oberflächen ist selbst bei der intensiven Nutzungsfrequenz in öffentlichen Bauten in der Regel nicht notwendig.

Jan Parth, Projektleiter, David Chipperfield Architects Berlin

„Der Holzboden des Erweiterungsbaus des Museums Kunsthaus Zürich ist in der Ausführung ein schönes Beispiel für sehr hohe Qualität in der Handwerkskunst. Holzdielen haben aufgrund der Form des Baumstammes, aus dem sie geschnitten werden, völlig unterschiedliche Breiten. Der Manufaktur Wimmer ist es gelungen, die vielen unterschiedlich breiten Dielen so zu fertigen, dass die Verleger von GDM Parkette die Fugen in einer Linie durch den ganzen Raum führen konnten. Dass im Bodenbild eine derartige Präzision entstehen kann, ist eine ausgezeichnete Leistung. Ein solcher handwerklicher Standard ist selten zu finden.“

Handverlesene Qualität

Eine derart akkurate Komposition des Bodenbildes erfordert einen komplexen Fertigungsprozess, da Holzdielen durch die natürliche, runde Form der Bäume unterschiedliche Breiten und Längen ergeben. Die Furniere von fast 100 Eichenbäume wurden handverlesen sortiert und einzeln nummeriert, damit das gewünschte Bodenbild entstehen konnte.

Formstabil und nach strengen Richtlinien der Nachhaltigkeit.

Die Rohware für den Holzboden kommt zu 100% aus nachhaltiger Forstwirtschaft, zudem sind die Dielen im Dreischichtaufbau gefertigte. Dies bedeutet, dass lediglich die obere, 5 mm umfassende Deckschicht aus dem Edelholz Eiche gefertigt ist. Die Unterkonstruktion ist aus schnell nachwachsender Fichte aufgebaut und emissionsfrei verklebt. Damit ergibt sich ein weiterer Vorteil: durch Zug und Gegenzug bleibt der Holzboden formstabil.

Langfristiger Erhalt des Farbausdruckes.

Ein zentrales Anliegen war der Farbton des Holzbodens. Es musste eine Qualität sichergestellt werden, die die Farbwahrnehmung der innenarchitektonisch tragendenden Fläche langfristig erhält. Aufgrund unserer Fertigungsweise integrieren wir Farbgebung als Bestandteil des Veredelungsverfahren. Farbe verbindet sich so tief mit dem Holz und wird sich über die Jahre harmonisch mit der Patina der Holzoberfläche entwickeln. Der abgestimmte Farbausdruck bleibt zudem langfristig erhalten. Für die Holzböden des Erweiterungsbaus wurde ein Sonderfarbton aus der Wimmer-Kollektion SAND konzipiert.

www.kunsthaus.ch
www.davidchipperfield.com

©Noshe
©Amt für Städtebau Zürich, Juliet Haller
©Wimmer Holzbodenmanufaktur

Nutzer: Kunsthaus Zürich / Zürcher Kunstgesellschaft, CH Architekturbüro: David Chipperfield Architects Berlin, D Holzböden / Fertigung Wimmer Holzbodenmanufaktur, Töging, D Holzböden / Verlegung GDM Parkette, CH Fläche Holzboden 4.605 m² (Ausstellungräumen und Festsaal) Oberfläche  gebürstet, geölt, gewachst Sortierung  fein/natürlich Farbe  Sonderfarbe SAND Konstruktion  Dreischichtaufbau (Unterbau Fichte, Edelholzfurnier 5mm) Verlegung  Wimmerdielen lang (4-7m / 20-40cm) Leiterboden mit Friese (40cm) Anzahl Einzeldielen  3.605 Stück, einzeln beschriftet Durchschnittliche Fläche/Diele 1,3 m² Durchschnittliches Gewicht/Diele 15-25 kg Aufwand/Fertigung 15 Meister und Gesellen, 6 Monate Arbeitszeit Bearbeitung Oberfläche 5 Durchgänge (entspricht 23.000 m2) Lieferung und Montage über 8 Monate ab Februar 2019 Holzmenge  ca. 80-100 Eichenbäume (Durchmesser mindestens 60-80cm) Zertifizierung 100% PEFC zertifiziert (entspricht 100% nachhaltige Forstwirtschaft) Rutschhemmklasse R10

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